Der 7. März gilt als internationaler Tag der Mülltrennung. Grund genug für die Abfallberatung des Landkreises Stade, abermals Aufklärung in Sachen Bioabfall zu betreiben. Denn noch immer landen viel zu viele Materialien in der braunen Tonne, die dort nicht hineingehören – wie z.B. sogenannte Biofolienbeutel, deren Nutzung seit Jahresbeginn im Landkreis Stade verboten ist.
Nicht nur im Rahmen von stichprobenartigen Kontrollen nehmen die Abfallberaterinnen den Biomüll im Landkreis Stade unter die Lupe. Bei Chargenanalysen wird der Inhalt der Müllfahrzeuge untersucht. Die Bilanz ist auch nach eineinhalb Jahren intensiver Aufklärungsarbeit ernüchternd: „Es gibt immer noch zu viele Fehlwürfe“, sagt Abfallberaterin Sabine Kiehl. Dabei informieren die Abfallberaterinnen seit 2022 schwerpunktmäßig über dieses Thema und stellen auf der Internetseite des Landkreises eine detaillierte Sortierhilfe bereit, die es den Bürgerinnen und Bürgern leicht macht, ihren Müll richtig zu trennen.
Seit Anfang 2024 dürfen auch sogenannte Biofolienbeutel nicht mehr genutzt werden, weil ihre Bestandteile (vor allem Plastik) nur schwer kompostierbar sind. Leider – das zeigen die Kontrollen der Abfallberaterinnen – wird dieses Verbot nach wie vor häufig ignoriert. Jetzt drohen Konsequenzen: „Auch Biotonnen mit Biofolienbeuteln können ungeleert stehen bleiben.“ Ab April macht die Müllabfuhr ernst: Tonnen, in denen Biofolienbeutel entdeckt werden, bleiben stehen. Außerdem kann die Abfallbehörde auch Bußgelder verhängen, wenn Biotonnen falsch befüllt zur Abholung an die Straße gestellt werden.
„Eigentlich ist es ganz einfach: Nur natürliche Bioabfälle gehören in die Biotonne“, sagt die Expertin. Sogenannte „Bioplastik-Verpackungen“ oder „biologisch abbaubaren Kunststoffe“, wie sie etwa in Einkaufsbeuteln, Einweggeschirr, Kaffeekapsel oder To-Go-Bechern zum Einsatz kommen, haben nichts in der Biotonne verloren. Hier sollten sich Kundinnen und Kunden nicht von falschen Werbeversprechen täuschen lassen.
„Papiertüten sind nach wie vor erlaubt und können genutzt werden“, sagt Abfallberaterin Sabine Kiehl. „Es gibt sie in unterschiedlichen Größen – auch zum Auskleiden für die gesamte Biotonne.“ Außerdem könne Zeitungspapier zum Einwickeln feuchter Bioabfälle und Speisereste verwandt werden. „Eingepackte feuchte Bioabfälle frieren im Winter nicht so schnell am Tonnenrand fest und locken im Sommer keine Fliegen an“, weiß die Fachfrau. Trockenere Bioabfälle könnten lose in die Biotonne gegeben werden.
Mülltrennung ist auf Bundesebene gesetzlich geregelt ist. Damit soll erreicht werden, dass möglichst alle Wertstoffe recycelt und nicht verbrannt werden – sie also sozusagen im Kreislauf gefahren werden. Das oberste Ziel des Kreislaufwirtschaftsgesetzes ist jedoch die Abfallvermeidung das Ziel, die Abfallmengen zu reduzieren. „Hierzu kann jede und jeder von uns seinen Beitrag leisten, in dem sie oder er Mehrwegsysteme nutzt“, sagt Abfallberaterin Sabine Kiehl. Auf der Landkreis-Internetseite