Sichtkontrollen in Buxtehude: Wenig Fremdstoffe, aber zu häufig verwertbare Lebensmittel in Biotonnen
Mit diesem Ergebnis sind die Abfallberaterinnen durchaus zufrieden: Lediglich 3,3 Prozent der in Buxtehude kontrollierten Biomülltonnen wurden nach einer Sichtkontrolle nicht geleert, weil sie falsch befüllt waren. In der Vergangenheit wies beinahe jede zehnte Biomülltonne Fremdstoffe wie Kleintierstreu, Plastik oder Zigarettenkippen auf. Das soll sich mit der breit angelegten Aufklärungskampagne des Amtes für Abfall und Kreislaufwirtschaft des Landkreises Stade ändern. Auffällig war bei der Sichtkontrolle aber auch: Zahlreiche Tonnen enthielten noch verwertbare Lebensmittel.
Die Abfallberaterinnen kontrollierten am vergangenen Donnerstag insgesamt 418 Biomülltonnen in Altkloster und im Bereich der ehemaligen Estetal-Kaserne. Dabei warfen sie bei acht Haushalten Informationszettel in die Briefkästen, weil die Biomülltonnen einen geringen Fremdstoffanteil aufwiesen, berichtet Abfallberaterin Gabriele Mahr: „Wir freuen uns, dass die große Mehrheit der Tonnen korrekt befüllt und der Madenbefall gering war.“
Allerdings scheinen immer wieder Passanten beim Vorbeigehen ihren Müll in die zur Abholung bereitstehenden Biotonnen geworfen zu haben. „Bei einigen Tonnen, die vorschriftsmäßig befüllt waren, lagen obenauf leere Zigarettenschachteln oder auch Getränkedosen. Das ist natürlich ärgerlich“, ergänzt Gabriele Mahr und appelliert an die Vernunft der Passanten, dies zu unterlassen. Außerdem kann ein sogenanntes Schwerkraftschloss Abhilfe schaffen. Dies öffnet sich erst beim Kippvorgang am Müllfahrzeug.
Wenig erfreulich war ebenfalls, dass häufig Lebensmittel entsorgt wurden, die noch verwertbar gewesen wären. Um dem entgegenzuwirken, bereitet das Amt für Abfall und Kreislaufwirtschaft bereits jetzt eine Kampagne vor. Ende September beteiligt sich der Landkreis Stade an der bundesweiten Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“. Verschiedene Plattformen haben es sich bereits zur Aufgabe gemacht, die Lebensmittelverschwendung einzudämmen. Dazu gehört beispielsweise www.foodsharing.de.
Bis zu dieser Aktionswoche sind noch einige weitere Sichtkontrollen geplant. Damit sollen die Bürgerinnen und Bürger für die richtige Mülltrennung sensibilisiert werden, die aus verschiedenen Gründen wichtig ist. Gleichzeitig ist die getrennte Sammlung für Haushalte und Gewerbebetriebe Pflicht. Wer wiederum auf dem eigenen Grundstück die Bioabfälle kompostiert, ist davon befreit.
Außerdem sparen die Haushalte Geld, da die Biotonne im Landkreis Stade knapp 60 Prozent günstiger als die Restabfalltonne ist. Und auch der ökologische Aspekt ist wichtig: Bioabfälle sollen nicht ungenutzt in der Verbrennungsanlage landen. „Durch die richtige Trennung kann jeder einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten“, erklärt Cord Meyer, Leiter des Amtes für Abfall und Kreislaufwirtschaft. „Das Kompostieren schließt die Naturkreisläufe. Ist der Bioabfall frei von Störstoffen, wird daraus ein ökologisch wertvolles, nachhaltiges Produkt.“
Das überzeugte schon tausende Haushalte: 66 Prozent von ihnen besitzen eine Biomülltonne, die es seit 1996 im Landkreis Stade gibt. Einige davon teilen sich mit den Nachbarn eine Tonne, da sich etwa für Singlehaushalte eine eigene nicht lohnt. Durchschnittlich 78 Kilogramm Bioabfall pro Einwohner und Jahr kommen so zusammen.
Was alles in die Biomülltonne, aber auch in die anderen Mülltonnen gehört, steht auf der Homepage des Amtes für Abfall und Kreislaufwirtschaft. Die Abfall-App liefert ebenfalls umfangreiche Informationen rund um die Abfallentsorgung. Die App steht zum kostenlosen Download im App-Store von Apple und im Google-Play-Store bereit.
https://abfall.landkreis-stade.de