Defekte Elektrogeräte werden mit ehrenamtlicher Unterstützung repariert und müssen deshalb nicht so schnell weggeschmissen werden: Mit diesem Konzept sind in den vergangenen Jahren in etlichen Orten im Landkreis Stade sogenannte Repair Cafés an den Start gegangen. Vertreter der Initiativen kamen kürzlich zu einem Netzwerktreffen im Kreishaus zusammen. Eingeladen hatten die Abfallberaterinnen Sabine Kiehl und Gabriele Mahr aus dem Amt für Abfall und Kreislaufwirtschaft.
Sie setzen sich ein für Nachhaltigkeit in vielerlei Hinsicht: die Ehrenamtlichen in den Repair Cafés. „Damit leisten Sie aktiven Umwelt- und Klimaschutz“, lobte Landrat Seefried bei der Veranstaltung im großen Sitzungssaal des Kreishauses das Engagement der Freiwilligen. Repair Cafés seien großartige Einrichtungen. „Sie nehmen mit Ihrem Einsatz eine Vorbildfunktion ein.“ Abfallvermeidung sei ein wichtiges Thema.
Es gehe nicht nur darum, der Wegwerfmentalität entgegenzuwirken und defekten Geräten ein neues Leben zu schenken. Der Verbrauch wichtiger Rohstoffe würde gesenkt, knappe Ressourcen würden eingespart. Doch die Repair Cafés erfüllten noch eine weitere wichtige Funktion: Das zwischenmenschliche Miteinander werde gestärkt, der soziale Austausch gefördert. Generationen fänden zusammen. Einige Repair Cafés seien auch eine Art Stammtisch, kommunikativer Mittelpunkt in den Orten.
In Buxtehude wurde 2015 der erste Reparatur-Treff im Landkreis Stade gegründet. Zeitweise war es überlaufen. Inzwischen gibt es ähnliche Einrichtungen auch in Stade, Haddorf, Ahlerstedt, Horneburg und Drochtersen. Neugründungen in Hagen, Fredenbeck und Himmelpforten sind in Planung. Das Konzept habe sich bewährt: „Es funktioniert, es macht Spaß, es ist erfolgreich“, resümierte der Landrat. Technikbegabte Kräfte können sich bei den Repair Cafés melden. Dort wird immer Verstärkung gesucht, gerade für die geplanten neuen Standorte.
Die Vertreter der Reparaturinitiativen tauschten Ideen für die zukünftige Zusammenarbeit aus. So könnten sie sich gegenseitig mit Ersatzteilen helfen oder gemeinsame Lager einrichten. Angedacht ist auch, dass das Reparaturangebot auf lange Sicht auf andere Gebrauchsgegenstände erweitert wird und dass die Repair Cafés Bildungsorte werden bzw. in Schulen gehen und für das Thema Technik werben. Wichtig ist den Reparatur Cafés aber, dass sie keine Konkurrenz zum gewerblichen Handel darstellen.
Die Abfallberaterinnen Sabine Kiehl und Gabriele Mahr nutzten das Netzwerktreffen, das fortan jährlich stattfinden soll, um von ihrer Arbeit zu berichten und über ihre öffentlichkeitswirksamen Kampagnen zur Abfallvermeidung zu informieren. So haben sie etwa kürzlich einen Ratgeber zum Thema Elektronikabfall veröffentlicht, in dem auch die Repair Cafés vorgestellt werden.
Weitere Informationen gibt es im Internet im Downloadbereich.