Mit den Kippen-Sammlungen endete die letzte Etappe und damit die kreisweite Anti-Kippen-Kampagne „Kippenfreier Landkreis Stade“. Bei den vier Clean-Ups kam die große Menge von ca. 25.000 Kippen zusammen und das bei Sammlungen von nur ca. drei bis drei Stunden Dauer. An den Informationsständen der Abfallberatung zu den Sammlungen wurden die Kampagnen-Taschenaschenbecher verteilt und informiert. Es gab durchweg positive Rückmeldungen zur Kampagne, berichten die Abfallberaterinnen.
Die Kampagne, die Mitte August begann, bestand aus vier aufeinanderfolgenden Etappen. Gestartet wurde mit der Graffti-Aktion an den Regenwasserabläufen, weil sogenannte Gullys gern als Aschenbecher und Mülleimer missbraucht werden. Letztlich gelangen dann Kippen oder ihre Schadstoffe ins nächste natürliche Gewässer und richten dort entsprechende Schäden an. Danach lag der Focus auf öffentliche Flächen, an denen viel geraucht wird, wie Bushaltestellen und Parkbänken. Neben den zeitlich begrenzt sichtbaren Graffitis, kennzeichnen nun auch kreative Kampagnen-Aufkleber auf öffentlichen Mülleimern und kleine Schilder auf den Parkbänken diese Hotspots. Wetterfeste Schilder an Laternenmasten weisen auf die Gefahren und Umweltauswirkungen durch Zigarettenkippen und den Entsorgungsweg über den Aschenbecher oder die Restmülltonne hin. Mit der dritten Etappe sollten noch mehr Menschen erreicht werden und so sieht man nun die Kampagnen-Plakate an den Scheiben der KVG-Busse, dem Elbe-Radwanderbus und S-Bahnen, in denen außerdem ein Videoclip läuft.
Wem stark verschmutzte Kippen-Ecken bekannt sind, kann sich auch gern an die zuständige Gemeinde wenden, damit diese z. B. mit Graffitis oder Parkbankschildern gekennzeichnet werden.
Die umfangreiche kreisweite Kampagne wurde von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, der Sparkasse Stade Altes Land und der Kreissparkasse Stade finanziell unterstützt. Die KVG Stade unterstützte das Vorhaben mit einer Hand-in-Hand-Kooperation.
Die Abfallberatung plant für 2026 weitere Aktionen, wie z. B. Clea- Ups, und wird sich dem Hotspot „Bahnhof“ widmen.
Der Appell der Abfallberaterinnen an die Raucherinnen und Raucher ist: „Wer noch keinen kleinen Taschenascherbecher für unterwegs dabei hat, sollte sich einen besorgen.“ Auch wenn kein Mülleimer in der Nähe ist, sollte die Kippe niemals in die Umwelt gelangen. Häufig kann beobachtet werden, dass Kippen aus dem Auto geschnippt werden. „Auch das schadet unserer Umwelt und birgt sogar eine Brandgefahr“, erklären die Abfallberaterinnen.
Doch nicht nur die Zigarettenkippen auf dem Boden schaden der Umwelt, denn es wird auch noch anders geraucht. Auch die Einweg-E-Zigaretten (Einweg-Vapes) als Wegwerfprodukt entwickelt, belasten mit Herstellung und Entsorgung die Umwelt. Falsch entsorgt besteht die Gefahr von Bränden im Müllfahrzeug durch die enthaltene leicht entzündliche festverbaute Lithium-Ionen-Batterie. Landet die E-Zigarette achtlos auf dem Boden gelangen auch hier giftige Stoffe wie Nikotin, Lithium und Aromen, sowie Mikroplastik durch die Plastikbestandteile in die Umwelt und Grundwasser und schaden Pflanzen und Tieren.
Mit den elektronischen Bestandteilen sind E-Zigaretten batteriebetriebene Elektrogeräte und gehören zum Elektroschrott. Auf der Verpackung weist das Symbol einer durchgestrichenen Mülltonne darauf hin. Ausgediente Elektrokleingeräte mit einer Kantenlänge bis 25 cm müssen immer kostenlos vom Handel (auch von Supermärkten, Discountern, die über eine Gesamtverkaufsfläche von mind. 800 m² verfügen und mehrmals im Jahr Elektrogeräte im Angebot haben – maximal drei Stück Altgeräte) zurückgenommen werden, auch wenn sie nicht im selben Geschäft gekauft wurden.