Landkreis Stade. Plastiktüten, Staubsaugerbeutel und Kleintierstreu: Etwa jede zehnte
Biotonne im Landkreis Stade enthält Fremdstoffe. Das will das Amt für Abfall und
Kreislaufwirtschaft des Landkreises Stade nun mit einer Aufklärungskampagne ändern. Diese
ist auch dringend notwendig, denn zum einen könnten sonst falsch befüllte Biotonnen künftig
vereinzelt nicht mehr geleert werden, und zum anderen fordert die neue Bioabfallverordnung
eine deutlich bessere Qualität des Biomülls.
Zunächst soll umfangreich Aufklärungsarbeit geleistet werden, so Kreisbaurätin Madeleine Pönitz:
„Die meisten Bürgerinnen und Bürger befüllen ihre Biotonnen sicherlich aus Unwissenheit falsch und
sind sich der Auswirkungen nicht bewusst. Kleintierstreu gehört zum Beispiel in den Hausmüll.“
Die Folgen bei der anschließenden Verwertung des Materials zu Kompost sind enorm. Die Betreiber
von Kompostieranlagen haben große Schwierigkeiten bei der Aussortierung der Fremdstoffe, ergänzt
Cord Meyer, Leiter vom Amt für Abfall und Kreislaufwirtschaft: „Dieser Mehraufwand kann
schlimmstenfalls zu einer Gebührenerhöhung für die Biotonnen führen.“ Das soll mit der
Aufklärungskampagne vermieden werden.
Die Abfallberatung setzt zunächst auf die Information der Bürgerinnen und Bürger. Die Fachkräfte
erläutern in den kommenden Wochen die richtige Nutzung von Biotonnen und machen auf
Besonderheiten aufmerksam. Auch Hintergrundwissen soll vermittelt werden. Zu den verschiedenen
Schwerpunkten gehören unter anderem Hinweise zur Abfuhr sowie Tipps bei Madenbefall und zum
Kompostieren im eigenen Garten. Dafür nutzt das Amt für Abfall und Kreislaufwirtschaft neben der
eigenen Homepage und der Abfall-App mit seinen mehr als 10.000 Nutzern auch den Internetauftritt
des Landkreises Stade sowie die Social-Media-Kanäle.
In einem zweiten Schritt sichten die Abfallberaterinnen die Biotonnen in verschiedenen Gemeinden
und Stadtteilen. Die Termine dafür werden zuvor auf den kreiseigenen Internetseiten und über die
Presse angekündigt, so Cord Meyer: „Wir hoffen, dass die Aufklärungsarbeit Wirkung zeigt und keine
Biotonne wegen unsachgemäßer Befüllung unentleert stehen bleiben muss.“
Weitere Informationen rund um das Thema Abfall gibt es online. Außerdem liefert die Abfall-App
umfangreiche Informationen für die Abfallentsorgung im Landkreis Stade. Die App steht zum
kostenlosen Download im App Store und im Google Play Store bereit.
Was gehört in die Biotonne?
Reste von Gemüse und Obst sowie von Lebensmitteln und Speisen, Kaffeesatz, Teebeutel und
Grünabfall aus dem Garten dürfen in der Biotonne entsorgt werden.
Was gehört nicht in die Biotonne?
In Plastik verpackte Lebensmittel, Kleintierstreu, Brötchentüten mit Plastikfenster, Staubsaugerbeutel
und Konservengläser gehören nicht in die Biotonne. Auch biologisch abbaubare oder kompostierbare
Kaffeekapseln, Joghurtbecher und Hundekotbeutel dürfen nicht in der Biotonne entsorgt werden.
Was ist mit den kompostierbaren Biomüllbeuteln?
Die sogenannten kompostierbaren Biobeutel mit dem Kompostierbarkeitslogo – dem Keimling –
sollten vermieden werden. Stattdessen sollten Papiertüten oder Zeitungspapier verwendet werden.
Die meist grünen Biomüllbeutel sind zwar gesetzlich nicht verboten, sie enthalten aber einen geringen
Anteil an Kunststoff, der als Mikroplastik im Kompost zurückbleibt. Im Biomüll soll aber der
Kunststoffeintrag so weit wie möglich minimiert werden.
Da etwa jede 10. Biotonne im Landkreis Stade falsch befüllt ist, kontrollieren die Abfallberaterinnen in
den kommenden Wochen stichprobenartig die Tonnen. Foto Landkreis Stade