Biomüll: Was hineindarf – und was nicht

Im Rahmen der Kampagne zur Verbesserung der Qualität des Bioabfalls haben sich Mitarbeiter der Kreisverwaltung in der vergangenen Woche, wie angekündigt, Mülltonnen in Stade und Agathenburg vor der Leerung genauer angesehen. In einigen Fällen haben sie Fremdstoffe gefunden, die anderweitig entsorgt werden müssten. Die betroffenen Anwohner erhielten Hinweiszettel. 15 Mülltonnen blieben stehen.

Landkreis Stade. Im Rahmen der Kampagne zur Verbesserung der Qualität des Bioabfalls haben sich Mitarbeiter der Kreisverwaltung in der vergangenen Woche, wie angekündigt, Mülltonnen in Stade und Agathenburg vor der Leerung genauer angesehen. In einigen Fällen haben sie Fremdstoffe gefunden, die anderweitig entsorgt werden müssten. Die betroffenen Anwohner erhielten Hinweiszettel. 15 Mülltonnen blieben stehen.

In Stade wurden 256 Biotonnen und in Agathenburg 166 gesichtet. Die meisten waren vorbildlich befüllt. Zwei Tonnen waren stark überfüllt.  In einigen befanden sich Stoffe, die in die Altpapiertonne, den Gelben Sack oder die Hausmülltonne gehören. Haushalte, deren Biotonnen einen geringen Fremdstoffanteil aufwiesen, wurden per Wurfzettel informiert und zum Teil auch postalisch angeschrieben. Wegen starker Fehlbefüllung wurden in Stade neun und in Agathenburg sechs Mülltonnen nicht entleert, die entsprechenden Haushalte bekamen einen Informationszettel.

Nach wie vor werben die Abfallberater des Landkreises dafür, die Nutzung kompostierbarer Biobeutel zu vermeiden. Gleichwohl sind diese nicht grundsätzlich verboten. Sie müssen allerdings mit dem Kompostierbarkeitszeichen „Keimling“ bedruckt sein. So sind sie für den Müllwerker eindeutig zuordbar. Einige Tonnen enthielten auch Biobeutel, auf denen der Keimling nur an einer Seite oder in einem kleinen Bereich zu sehen war. Das reicht nicht aus.

In vielen Biotonnen fanden sich Brötchentüten mit Folie. Die Folie muss allerdings im Gelben Sack entsorgt werden, das Papier in der Altpapiertonne. Die Biotonnen sollten nicht zur Altpapiertonne zweckentfremdet werden. Zeitungspapier, Papiertüten und Küchenkrepp sollten nur zum Einwickeln der Bioabfälle verwendet werden. Auch Pappverpackungen gehören ins Altpapier und nicht in den Biomüll. Ebenfalls nicht in der Biomülltonne entsorgt werden dürfen Asche und Grillkohle.

Zwei Biotonnen enthielten Kleintierstreu, das in den Hausmüll gehört. Auch kompostierbares Kleintier- und Katzenstreu sowie kompostierbare Hundekotbeutel gehören in den Hausmüll.

Eine Biotonne wies einen extremen Madenbefall auf. Ein Tipp der Abfallberater: Speisereste und andere feuchte Bioabfälle immer dick in Zeitungspapier einwickeln. Wenn schon Maden da sind, können sie mit Erde, Sägemehl oder Rasenschnitt abgedeckt werden. Im Notfall können Maden mit kochendem Salzwasser abgetötet werden. Weitere Informationen erhalten Betroffene bei der Abfallberatung des Landkreises.

Hintergrund: Der gesamte Bioabfall wird, entgegen vieler Behauptungen in den sozialen Medien, kompostiert. Dabei gilt: umso geringer der ausgesiebte Fremdstoffanteil, desto höher die Verwertungsmenge. Der fertige Kompost wird nach der Aufbereitung in der Landwirtschaft, im Landschaftsbau und zur Bodenveredelung eingesetzt. Die Mülltrennung (auch mit Blick auf den Bioabfall) ist rechtlich vorgegeben, so dass derzeit einige Landkreis und Städte die Biotonnen erst einführen, wobei es in den meisten Landkreisen bereits seit vielen Jahren eine Bioabfuhr gibt. Es kann auch auf dem eigenen Grundstück kompostiert werden.

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Amtes für Abfall- und Kreislaufwirtschaft (abfall.landkreis-stade.de) und den Social-Media-Kanälen des Landkreises Stade. Außerdem liefert die Abfall-App umfangreiche Informationen rund um die Abfallentsorgung, die App steht zum kostenlosen Download im App-Store von Apple und im Google-Play-Store bereit.