Biomüll ohne Beutel entsorgen – Kreispolitik stimmt über neue Satzung ab

Auch im Landkreis Stade werden die sogenannten Biomüllbeutel künftig verboten. „Sie sind schwer kompostierbar und damit umweltschädlich“, erklärt Abfallberaterin Sabine Kiehl. „Zudem gibt es einfachere Möglichkeiten für eine saubere Entsorgung des Biomülls“, weiß die Expertin. Der Ausschuss für Abfall- und

Kreislaufwirtschaft hat sich bereits für eine entsprechende Satzungsänderung zum 1.

Januar 2024 ausgesprochen, die finale Entscheidung fällt der Kreistag in seiner

Dezember-Sitzung

So ist es richtig: Der Biomüll wird in Zeitungspapier eingewickelt in der Tonne entsorgt.

Auch im Landkreis Stade werden die sogenannten Biomüllbeutel künftig verboten. „Sie sind schwer kompostierbar und damit umweltschädlich“, erklärt Abfallberaterin Sabine Kiehl. „Zudem gibt es einfachere Möglichkeiten für eine saubere Entsorgung des Biomülls“, weiß die Expertin. Der Ausschuss für Abfall- und Kreislaufwirtschaft hat sich bereits für eine entsprechende Satzungsänderung zum 1. Januar 2024 ausgesprochen, die finale  Entscheidung fällt der Kreistag in seiner Dezember-Sitzung.

„Biomüllbeutel sind kein Garant für eine gute Biomüllqualität“: Dieses Fazit zieht Abfallberaterin
Sabine Kiehl nach zahlreichen Kontrollen von Biomülltonnen im gesamten Kreisgebiet. Auch in
Haushalten, in denen die Beutel genutzt werden, landen häufig Restabfälle in der Biotonne. „Die verdrängen daher nicht die Plastiktüten und beugen auch Fehlwürfen nicht vor“, zieht die Fachfrau eine ernüchternde Bilanz. Außerdem seien sie schlicht überflüssig: Papiertüten oder Zeitungspapier seien bessere Alternativen. „Werden die feuchten Bioabfälle ausreichend in Zeitungspapier gewickelt, bleibt die Biotonne sauber“, sagt Kiehl. „Fliegen und Maden bleiben fern – und das Material kann nicht am Tonnenrand festfrieren.“


Studien haben ergeben, dass die Biomüllbeutel eine längere Rottedauer als natürliche Bioabfälle benötigen. Sie sind – auch wenn die Werbeversprechen eine andere Erwartung wecken – nur schwer kompostierbar. Zudem werden sie meist nicht vollständig abgebaut, so dass der fertige Kompost immer noch Biobeutelschnipsel enthalten kann. Das führt wiederum zu Vermarktungsproblemen im Bereich der Landwirtschaft oder des Garten- und Landschaftsbaus.

Moderne Anlagen sortieren die Fremdstoffe vor der Kompostierung heraus. Das heißt: Auch die Biobeutel werden heraussortiert und gemeinsam mit den Fehlwürfen in die Verbrennung gegeben. Das erhöht den Sortieraufwand und verursacht höhere Betriebs- und Personalkosten. Zudem fallen durch den höherer Fremdstoffanteil höhere Verbrennungskosten an. Mit der Fremdstoffabscheidung werden auch relevante Mengen an Organik mit abgetrennt. Diese stehen damit nicht mehr der stofflichen Verwertung zur Verfügung.


Deshalb verbieten die meisten Landkreise und Abfallwirtschaftsbetriebe bereits die Verwendung der sogenannten kompostierbaren Biomüllbeutel. Übrigens: Die Entsorgung von sogenannten „Bioplastik-Verpackungen“ oder „bioabbaubaren Kunststoffe“ – sie finden zum Beispiel Verwendung bei Einkaufsbeuteln, Einweggeschirr, Kaffeekapseln und To-Go-Bechern  wurde bereits durch die Bundesregierung über die Bioabfallverordnung verboten.