„Deutschland trennt. Du auch?“ ist die bisher größte Partneraktion zur Aufklärung über richtige Mülltrennung in Deutschland. Initiiert und organisiert wird die Aktion von „Mülltrennung wirkt“, einer Initiative der dualen Systeme. Mit „Deutschland trennt. Du auch?“ engagieren sich die dualen Systeme, kommunale Abfallberatungen, Unternehmen der Abfall- und Entsorgungswirtschaft und des Lebensmitteleinzelhandels erstmals gemeinsam, um die Menschen in ganz Deutschland über richtige Mülltrennung zu informieren. Ihr Ziel: Höhere Sammelmengen und -qualitäten für mehr Verpackungsrecycling – zum Schutz von Klima und Ressourcen. Während der bundesweiten Aktionswochen vom 3. bis 16. Juni klären die Partner mit intensiver lokaler Informationsarbeit, Live-Events sowie mit begleitenden Werbe- und Social-Mediakampagnen über die richtige Trennung von Abfällen auf. Schirmherrin der bundesweiten Aktion für richtige Mülltrennung ist Bundesumweltministerin Steffi Lemke.
Am Sonntag hat die Abfallberatung des Landkreises Stade zusammen mit dem Recycling Zentrum (RZS) Bürgerinnen und Bürger anlässlich des Tages der offenen Tür auf dem Abfallwirtschaftzentrum Stade-Süd rund um eine auffällige drei Meter hohe XXL-Verpackung am gemeinsamen Informationsstand über die richtige Mülltrennung informiert.
Weitere Termine:
• am Mittwoch, 5. Juni, auf dem Wochenmarkt in der Buxtehuder Innenstadt, von 9 bis 13 Uhr
• am Freitag, 7. Juni, vor dem Marktkauf Center Stade, Drosselstieg 77, von 9 bis 13 Uhr
• am Mittwoch, 12, Juni, auf dem Wochenmarkt in der Stader Innenstadt, von 9 bis 13 Uhr
Am 12. Juni ist auch der „Trenn-Bär“ der Initiative „Mülltrennung wirkt“ in der Stader Innenstadt dabei, um zu zeigen, wie richtige Abfalltrennung geht.
Gesicht zeigen können auch die Bürgerinnen und Bürger selbst: Mit einem Selfie vor der XXL-Verpackung und dem Hashtag #wertrenntgewinnt können sie am bundesweiten Social-Media-Gewinnspiel von „Deutschland trennt. Du auch?“ teilnehmen und mit etwas Glück einen von vielen Preisen gewinnen.
An den obigen Aktionstagen beantwortet das Team der Abfallberatung und des Recycling Zentrum Stade persönlich alle Fragen der Bürgerinnen und Bürger rund um richtige Mülltrennung. Es informiert direkt vor Ort über lokale Besonderheiten und räumt auf mit Müllmythen und Vorurteilen.
Hartnäckige Mythen und Vorurteile über Mülltrennung
Mythos „Das wird doch sowieso alles verbrannt“
Das stimmt nicht: Richtig ist, der Inhalt der Restmülltonne wird nahezu vollständig verbrannt. Geraten Verpackungen in die Restmülltonne, gehen darin enthaltene Wertstoffe für immer verloren. Dagegen können Verpackungen, die Verbraucher*innen in den Gelben Sack entsorgen, recycelt werden. Der Gesetzgeber gibt für die einzelnen Verpackungsmaterialien wie zum Beispiel Kunststoff, Aluminium oder Weißblech Recyclingquoten vor, die erfüllt werden müssen. Diese liegen, je nach Verpackungsmaterial, zwischen 63 und 90 Prozent. Das gilt auch für Altglas aus Altglascontainern und Altpapier aus Altpapiertonnen oder -containern. Aus den gesammelten Verpackungen können neue Kunststoff-, Metall-, Glas- oder Papierprodukte entstehen. Das spart viele Rohstoffe ein und schont das Klima.
Mythos „In den Gelben Sack kommt nur Plastikmüll“
Das stimmt nicht: In den Gelben Sack kommen zwar leere Verpackungen aus Kunststoff. Aber auch Verpackungen aus Weißblech, Aluminium und Verbundmaterialien wie Getränkekartons gehören dort hinein. Doch Vorsicht: Gegenstände aus Plastik, Metall oder Verbundstoff, die keine Verpackung sind, dürfen nicht in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Dazu zählen zum Beispiel kaputtes Kinderspielzeug, alte Eimer oder Werkzeug. Einzige Ausnahme: In manchen Regionen gibt es Wertstofftonnen. Hier werden neben leeren Verpackungen auch Gegenstände aus Plastik oder Metall, wie zum Beispiel ausgediente Bratpfannen, gesammelt.
Mythos „Bei der Leerung der Glascontainer wird doch wieder alles zusammengekippt“
Das stimmt nicht: Schon die Sammelfahrzeuge, die Glascontainer leeren, haben für den Transport von Bunt- und Weißglas unterschiedliche Kammern. Auch in den Aufbereitungsanlagen bleiben die Farben strikt voneinander getrennt. Das Zusammenkippen verschiedenfarbiger Glasscherben würde zu erheblichen Verunreinigungen führen, die ein sortenreines Recycling erschweren. Geraten zum Beispiel braune Glasscherben zwischen die weißen, verfärbt sich beim Einschmelzen das gesamte Weißglas. Glasverpackungen lassen sich ohne Qualitätsverlust beliebig oft einschmelzen und wiederverwerten. Der Vorteil: Die Herstellung von Glas aus Altglasscherben braucht weniger Energie als die Neuproduktion mit Rohstoffen wie Quarzsand. Das spart Rohstoffe und CO2 ein.
Verpackungen richtig trennen: Die wichtigsten Regeln für mehr Recycling
In den Gelben Sack gehören ausschließlich gebrauchte und restentleerte („löffelreine“) Verpackungen, die nicht aus Papier, Pappe, Karton oder Glas sind. Das sind zum Beispiel Leichtverpackungen aus Kunststoff wie Joghurtbecher oder leere Shampooflaschen. Auch Aluminium- und Weißblechverpackungen wie Konservendosen oder Senftuben und Verbundmaterialien wie Milch- und andere Getränkekartons kommen in den Gelben Sack. Papier, Pappe und Karton gehören in die Altpapiertonne, Verpackungen aus Glas – nach Farben sortiert – in die entsprechenden Altglascontainer.
Regel 1: Verpackungen leeren
Verpackungen, die den Gelben Sack entsorgt werden, sollten restentleert („löffelrein“) sein. Lebensmittelreste erschweren ihre Sortierung erheblich und können das Recycling der Verpackungen verhindern. Ausspülen ist nicht nötig, denn alle Materialien werden im Laufe des Recyclingprozesses gereinigt. Sie vorher zu spülen wäre Verschwendung von Ressourcen.
Regel 2: Deckel & Co. ab – verschiedene Materialien und Kunststoffe trennen
Deckel, etwa von Joghurtbechern oder Senftuben, die aus anderen Materialien als die restliche Verpackung – zum Beispiel aus Aluminium – bestehen, müssen von der Verpackung abgetrennt werden. Anschließend gehören alle Bestandteile getrennt voneinander oder den Gelben Sack.
Das gilt auch für Verschluss- und Sichtfolien oder Kunststoffummantelungen von Verpackungen – sofern eine Ablösung hier möglich ist. Denn: Bei vielen Kunststoffverpackungen, zum Beispiel für Scheibenkäse, bestehen die Verschluss- oder Sichtfolien aus anderen Kunststoffen als die Schale – ebenso wie die Kunststoffummantelung beispielsweise einer Weichspülerflasche.
Warum? Moderne Sortieranlagen sortieren Leichtverpackungen sowohl nach Material- als auch nach Kunststoffart. Entsorgen Verbraucherinnen und Verbraucher die einzelnen Bestandteile einer Verpackung getrennt voneinander, erleichtern sie diesen Sortierprozess erheblich und aus den sortenreinen Kunststoffen können dann hochwertige neue Produkte entstehen.
Verpackungsbestandteile aus Papier, zum Beispiel die Pappbanderole eines Joghurtbechers, gehören ins Altpapier.
Regel 3: Verpackungen nicht stapeln
Mehrere Verpackungen vor der Entsorgung ineinanderzuschieben, spart zwar Platz, erschwert aber die Arbeit von Sortieranlagen. Besser: Joghurtbecher und andere Verpackungen nicht stapeln, Getränkekartons & Co. flachdrücken und in den Gelben Sack entsorgen.
Viele weitere Informationen, Tipps und Anregungen finden Interessierte unter www.mülltrennung-wirkt.de oder www.deutschland-trennt.de.