Abfallberaterinnen haben Biomüll im Fokus - Großplakate werben für Informationskampagne

Landkreis Stade. "Tatort Biotonne": Die Abfallberaterinnen des Landkreises Stade wollen für eine bessere Qualität des Biomülls werben.

Abfallberaterin Sabine Kiehl vom Landkreis Stade hat die Informationskampagne initiiert. Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke

Diese Biotonne ist derart überfüllt, dass sie nicht so einfach entleert werden kann. Foto: Abfallberatung Landkreis Stade

Landkreis Stade. „Tatort Biotonne“: Die Abfallberaterinnen des Landkreises Stade haben sich auf die Fahnen geschrieben, bei den Menschen in der Region für eine bessere Qualität des Biomülls zu werben. Ob aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit – immer wieder finden sich Stoffe in den Abfalltonnen, die dort nicht hineingehören. Von Dienstag, 24. Januar, bis Donnerstag, 2. Februar, werden insgesamt sechs Großplakate in Stade, Buxtehude, Fredenbeck, Apensen, Harsefeld und Düdenbüttel an Hauptverkehrsstraßen ein Schlaglicht auf die Informationskampagne werfen.

Bioabfälle aus dem Landkreis Stade enthalten, auch im Vergleich zu anderen Landkreisen, auffällig viele Fremdstoffe. Mit stichprobenartigen Kontrollen und einer groß angelegten Informationskampagne weisen die Abfallberaterinnen seit vergangenem Jahr darauf hin. Immer wieder finden sich Plastiktüten, Verpackungen mit und ohne Lebensmittel, Zigarettenkippen, Tierkadaver, Hundekotbeutel oder Kleintierstreu in den Biotonnen. Doch derlei Abfall darf so nicht entsorgt werden. Wenn bei den Kontrollen entsprechende Behälter vorgefunden werden, bleiben sie stehen und werden nicht geleert. Auch während der Plakatkampagne sind wieder Kontrollen geplant.

Zur Winterzeit geben die Abfallberaterinnen ein paar Tipps: Wenn feuchte Bioabfälle oder auch Laub am Tonnenrand festgefroren sind, dann sollten sie morgens am Abfuhrtag mit einem Spaten vom Tonnenrand gelöst werden. Biotonnen sollten bei Frost an einem geschützten Platz (z.B. Garage, Carport, Südseite des Hauses) und nicht direkt auf den Boden stehen (z.B. auf einer Holzplatte). Bei Frost sollten sie erst am Morgen des Abfuhrtages (bis 7 Uhr) bereitgestellt werden und nicht schon am Vorabend.

Ein Problem ist die Feuchtigkeit: Grundsätzlich sollten feuchte Bioabfälle in Zeitungspapier oder Papiertüten eingewickelt werden. Der Boden der Biotonne lässt sich mit Zeitungspapier oder Eierpappen auslegen, damit die Nässe aufgenommen werden kann. Zerknülltes Papier zwischen den Bioabfall zu mischen hilft auch. Oder die Tonne etwas offenstehen lassen, damit Feuchtigkeit verdunsten kann. Strauchschnitt, Schnittblumen oder Tannenzweige können zum Auflockern zwischen die Bioabfälle geben werden. Auf die kompostierbaren Biobeutel sollte verzichtet werden, als Alternative dienen Papiertüten oder Zeitungspapier.

Mitunter sind Biotonnen auch überfüllt und können dann nicht mehr am Müllfahrzeug gekippt werden.
„Leider landen immer noch zu viele Bioabfälle in der Restabfalltonne“, hat die Abfallberaterin Sabine Kiehl gemeinsam mit ihren Kolleginnen festgestellt. „Sie können dann nicht zu Kompost verwertet werden, weil sie verbrannt werden. Deshalb ist die Trennung von Bioabfall wichtig und gesetzlich verpflichtend.“ Diese Pflicht gilt indes nicht nur für Privathaushalte, sondern auch für Gewerbebetriebe und Mehrfamilienhäuser.

Wer noch keine Biotonne nutzt, kann sich an den Kundenservice der Abfallwirtschaft wenden unter der Rufnummer 04141 / 128012. Weitere Informationen gibt es im Internet. abfall.landkreis-stade.de